Ameise und Bär
Diese Stimmbildungsgeschichte ist für eine Kindergartengruppe entstanden. Sie führt hin zu einem „Bärentanzlied“, welches ihr euch selbst aussuchen könnt, je nachdem, wie eure Gruppe geschaffen ist. Bei uns war es ein einfacher Kreistanz, gekennzeichnet durch die schweren Tanzschritte eines Bären. Die TN (=Teilnehmer/innen) kannten das Lied und den Tanz bereits vorher.
„Guten Morgen, Bär!“ Ein hohe, fröhliche Stimme drang in das eine Ohr des Bären. Sein Ohr zuckte. „Guten Mooooooorgen!“ Schon wieder diese Stimme. Der Bär reckte sich und streckte sich [TN strecken sich] und strich sich über das Ohr [TN massieren ihre Ohren]. Er gähnte genüsslich [TN gähnen] und schaute sich um. Niemand zu sehen.
„Aber Bär, hier unten bin ich!“ Und jetzt sah der Bär endlich, wer da mit ihm sprach. Die kleine Ameise hatte ihn geweckt und nun lief sie – trippelditrapp – über seine Pfote und sein dickes Vorderbein bis in seinen Nacken. [TN laufen mit zwei Fingern ihren Arm hinauf und begleiten dies stimmlich mit „trippelditrippelditrapp“ in hoher Stimmlage]
„Ih, das kitzelt!“ rief der Bär und wand seinen Kopf in alle Richtungen, um die Ameise zu sehen. [TN bewegen ihren Kopf langsam möglichst weit nach rechts und links, oben und unten]. „Ameise, bist du da? … Oder bist du da?“, fragte der Bär.
„Hier bin ich!“, rief die Ameise freudig und krabbelte vom Nacken auf den Kopf des Bären. [TN vollziehen den Weg mit den Fingern nach]. „Heute will ich etwas von der Welt sehen“, sagte die Ameise, „los, strecke deinen Kopf, ich will höher sitzen!“ [TN setzen/stellen sich aufrecht hin und strecken den Kopf in die Höhe].
„Na gut“, brummte der Bär, „wo soll es denn heute hingehen?“
„Lass uns die Sonnenblume besuchen. Es hat geregnet, bestimmt ist dort auch wieder eine große Pfütze entstanden!“ Die Ameise liebte die Sonnenblume und die Pfütze, denn für sie war das wie ein Wasserspaßbad für die Menschen.
Also trabte der Bär gemütlich los. [TN patschen mit „schweren“ Händen auf die Oberschenkel oder gehen schwere Schritte auf der Stelle und begleiten dies mit zwei tiefen Tönen abwechselnd auf der Silben „dmm“]
An der Sonnenblume angekommen, rutschte die Ameise mit Schwung vom Kopf des Bären [TN machen Glissando von oben auf Silben „juhuuuuuuuuuu“ und begleiten den Weg der Ameise von ihrem Kopf bis zum Boden mit einem Finger] und lief – trippelditrapp – zur Sonnenblume [TN laufen mit zwei Fingern und begleiten dies stimmlich mit „trippelditrippelditrapp“ in hoher Stimmlage].
„Guck mal, Bär, die Pfütze ist sogar richtig groß!“, rief die Ameise und sprang – ptsch – von der Sonnenblume in das Wasser. [TN ahmen auf Silbe „ptsch“ (langes sch) das Platschen ins Wasser nach]. Sofort lief die Ameise wieder los und kletterte erneut hoch. Diesmal suchte sie sich ein Blatt, was sie als Rutsche nutzen konnte. Sie rutschte herunter und fiel – wer hätte es geahnt – erneut ins Wasser [TN verbinden Glissando von oben auf „juhuuuuuuuuuuuu“ mit der Endsilbe „ptsch“].
Nachdem die Ameise ganz viel gesprungen und gerutscht und geschwommen ist, wurde sie müde. Aber jedes Kind weiß: Wer im Schwimmbad war, der muss danach erst duschen. Also stellte sich die Ameise unter einen Busch, von dem das Wasser tropfte. „blob, blob“, fielen Tropfen auf ihren Kopf und ihren Körper und wuschen sie sauber. [TN singen „blob“ freirhythmisch in hoher Tonlage und tupfen dabei mit Fingern auf unterschiedliche Körperstellen].
Der Bär hoffte, dass er nun wieder in seine Höhle dürfe, um weiterzuschlafen. Aber da hatte er sich getäuscht, denn die Ameise war schon wieder munter. „Komm, wir tanzen!“, rief sie.
„Ach nein“, brummte der Bär. „Wir gehen jetzt schlafen.“ Er drehte sich um und wollte gehen. Doch die Ameise ließ nicht locker.
[TN singen und tanzen „Bärentanzlied“]