Kategorie: Pädagogik (Seite 2 von 3)

Was ist EMP?

EMP steht für Elementare Musikpädagogik, mein Studienfach. Dazu gibt es auch den Begriff Elementares Musizieren, als Kunstform, die jedermann betreiben kann. Wenn ich gefragt werde, was mein Studienfach denn bedeutet, dann sage ich oft: „Singen, tanzen, spielen für alle Altersgruppen“. Namenhafte Musikpädagogen haben das etwas ... 

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Du bist nicht unkreativ!

Wie wir Kreativität fördern können

Kreativität ist angeboren. Ich bin unkreativ. Ich habe nie gute Ideen… Wie oft höre ich solche Sätze und wie sehr nerven sie mich. Denn Kreativität fördern und fordern – das ist gar nicht so schwer. Jeder von uns beherrscht die sogenannte Alltagskreativität und findet spannende und außergewöhnliche Lösungen. Oft erkennen wir die Problemlösungen, die wir täglich ... 

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Rhythmus unterrichten

Was ist Rhythmus und wie unterrichten wir es am besten? Daran arbeite ich jetzt, auch im Zusammenhang von meiner Arbeit „Legasthenie im Instrumentalunterricht“ schon länger.

Rhythmus bedeutet für viele:

Das ist schade, denn eigentlich kommt das Wort Rhythmus wahrscheinlich von rheĩn – fließen1:

Zwei Seiten des Flusses

Oft haben Schüler Schwierigkeiten mit Rhythmen. Und oft reagieren Lehrer mit zählen, ... 

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Begriff der „Werkstatt“

Ich möchte einmal schreiben über einen Begriff, der in meinem musikalischen Leben und Lernen immer wichtiger geworden ist: Der Begriff der „Werkstatt“.

Die Werkstatt ist für mich kein fester Raum, sondern eher mein Prinzip des Lernens und Arbeitens. Mit dem in der Musik üblichen Begriff des „Übens“ habe ich so meine persönlichen Probleme. Natürlich ist er in sich völlig korrekt und ich gebrauche ihn auch weiterhin. Aber wenn ich „üben“ soll – am besten mehr, konzentrierter und effektiver – baut sich bei mir persönlich Druck auf. „Üben“ fühlt sich für mich an, als müsste ich immer nur einem Ideal hinterher rennen. Als müsste ich etwas erreichen, was vorgegeben ist. Als hätte ich keinen Raum für mich, meinen eigenen Willen und meine Kreativität. Das mögen vielleicht eine Menge anderer Leute anders sehen, die mit dem Begriff an sich überhaupt keine Probleme haben, aber für mich hat sich das mit der Zeit so entwickelt.

Meine Werkstatt – mein Material

Daher der Begriff der „Werkstatt“. In meiner Werkstatt liegen alle Materialien bereit. Sie sind so sortiert, dass ich jederzeit finde, was ich brauche. Meine Werkstatt ist mein persönliches Refugium, wo ich sowohl vorgegebene Aufträge als auch eigene Projekte verwirklichen kann. Jedermanns Werkstatt wird anders aussehen, und das ist auch richtig so. Zu meiner Werkstatt gehört:

  • Arbeitsecke mit Schreibtisch, Fachbüchern, Ordnern mit eigenem Material, Noten, Bastelmaterial, große Pinnwand, Ablagesystem, Laptop=Zugang zu Internet und eigenes Material als Dateien
  • meine Instrumente und Zubehör, sortiert in einem offenen Regal und schnell greifbar
  • Kamera und Aufnahmegerät, Handy für Schnellaufnahmen
  • Handy und kleines Notizbuch

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Improvisationskiste

Die Improvisationskiste ist eine Holzkiste, befüllt mit Holzkarten, die verschiedene Materialien zum fühlen und sehen anbieten. Ich habe sie im Sommer 2018 selbst entwickelt und gebaut, um sie hoffentlich auch einmal in meinen eigenen Musikstunden einsetzen zu können.

Die Kiste hat neun Fächer, in die die Holzkarten immer wieder neu einsortiert werden können. Sie soll Inspiration für musikalische oder tänzerische Improvisationen bieten, aber auch ein Einstieg in die graphische Notation sein. Auch einzeln könnten die Karten genutzt werden um einen Einstieg in ein Stundenthema zu bieten. Aber auch als einfache Inspiration für die Lehrkraft kann daraus eine Idee entstehen, für die die Karte nur Ausgangspunkt war, aber in der Stunde dann gar nicht mehr auftaucht.

Die Karten (von oben links nach unten rechts):

Der Faden: Ein Faden in Wellenform aufgeklebt auf einer dickeren rosafarbenen Hintergrundlinie. Hier könnte es um eine graphische Darstellung von Glissandi gehen, die erst gefühlt und dann mit dem Finger in der Luft nachvollzogen werden kann, um dann gesungen oder gespielt zu werden. Genauso kann die ausholende und kreisende Bewegung eines Fingers/Arms in eine tänzerische Bewegung des ganzen Körpers umgewandelt werden. Vielleicht erzählt diese Karte aber auch nur die Geschichte eines kleinen Fadens, der die Welt entdeckt…

Die Welle: Die Welle besteht aus eingebohrten Kuhlen in verschiedenen größen, die farbig hinterlegt sind. Sie könnte Wasser symbolisieren, dreht man sie um 90 Grad auch einen Wasserfall. Aber Wasser besteht aus vielen kleinen und großen Tropfen, den Kuhlen, die man in verschiedenen Klangfarben musizieren kann.

Die Striche: Geklebte Stücke Geschenkband sind die Striche. Mich persönlich erinnern sie an die graphische Darstellung von Klaviermusik, wie sie oft in Videos genutzt wird. Jeder Strich steht dabei für einen Ton, seine Länge für die Länge in der der Ton erklingt. Vielleicht ist die Länge aber auch die Lautstärke? Und wie würde die gleiche Karte klingen, wenn die Striche unterschiedliche Farben hätten?

Der Knall: Aus Luftballon ausgeschnitten fühlt sich der Knall nach Gummi an. Dieses Symbol ist recht eindeutig und kann ein gemeinsames plötzliches laut werden sein. Er gibt die Möglichkeit zu einem musikalischen Bruch, nach dem vielleicht ein leeres Feld folgen kann – Ein Moment der Stille. Aber auch seine zackige Form kann Grund zur Inspiration sein. Man versuche einmal, eine Außenlinie musikalische nachzuvollziehen und damit die Figur zu umranden.

Das Fragezeichen: Das Fragezeichen ist mit Brennpeter in die Karte gemalt. Es soll vor allem beim Legen eines musikalischen Ablaufes (Partitur) von Nutzen sein, um den Musikern die Möglichkeit zu geben, auch einen Abschnitt lang komplett frei zu musizieren. Andererseits kann auch in der Gruppe vorher bestimmt werden, wofür das Fragezeichen stehen soll. Nutzt man es nicht in diesem Kontext kann es zum Beispiel zu Nonsens-Sprache animieren, die immer wieder das Ende hebt (eine Frage stellen). Vor allem im Grundschulalter kann dies Fächerübergreifend auch genutzt werden um den sprachmelodischen Unterschied zwischen Frage, Aussage, Ruf zu üben. Dies ist auch in Bewegung mit Fokus auf das szenische Darstellung und Körpersprache zu denken.

Die Knöpfe: Knöpfe verschiedener Farben, Größen und Muster kleben auf dieser Holzkarte. Die Knöpfe sind alle individuell – so wie wir. Mit welcher Farbe, Größe und welchem Muster identifizieren wir uns? Die verschiedenen Knopfgrößen können aber natürlich auch wieder graphisch verstanden werden als Lautstärken einzelner Klangereignisse. Bekommt jeder Teilnehmer ein Instrument und einen Knopf zugewiesen, kann man die graphische Notation gemeinsam spielen. Die Lautstärke orientiert sich an der Größe und jeder ist nur ein einziges Mal mit seinem Klang dran… ob wohl jeder so lange abwarten kann?

Der Stoff: Drei Stoffe, alle in blauen Mustern bilden eine Art Wirbel. Für mich ist der Wirbel ein Symbol für Wind und lädt damit zu allen Möglichen Spielchen mit Luft und Atmung ein. Die Wirbelform kann aber auch zu ausgelassenem Drehen verführen, vielleicht zu tanzen im Wind wie ein Blatt im Herbst? Stoff kann aber auch einladen zu fühlen. Die Assoziation zu einem Kopfkissen und damit zu Bett und eingekuschelt sein ist wahrscheinlich vor allem für jüngere Kinder interessant, die vielleicht sogar noch mit ihren Eltern zur Musikstunde kommen.

Der Regenbogen: Der Regenbogen besteht aus Holzquadraten in verschiedenen Größen und Farben, die jeweils auf einer passenden Linie kleben. Der Regenbogen kann wie der Knall (Donner), die Welle (Regen) und der Stoff (Wind) einfach ein Naturphänomen sein. Er kann aber auch zum sprechen über Farben animieren, zum sortieren nach Farben oder Größen. Als graphische Notation kann die dünne Linie ein leises Spielen bedeuten und jeder Musiker darf in diesen leisen Hintergrund einmal ein lautes Solo setzten – sein Quadrat.

Die Spuren: Die Spuren bestehen aus goldenen Aufklebern, umrahmt von kleinen Steinchen. Sie erinnern mich an Wellen im Sand. Man kann die Karte aber auch um 90 Grad drehen, dann könnte es sich um Spuren handeln, vielleicht von einem komischen Vogel. Diesen Vogel könnte man mit Teilnehmern malen und musikalisch die Geräusche der Welt entwickeln, in der er wohl lebt. Auch Schrittklänge auf verschiedenen Materialien könnten das Thema sein. Andere Assoziationen sind natürlich jederzeit willkommen. hier weiterlesen

Soundscape

Sound und Landscape – aus diesen Wörtern setzt sich das von Murray Schafer geprägte Wort Soundscape zusammen. Es geht um Klänge und Geräusche, die Musik sind und eine Komposition werden können. Ein unendliches Thema, das sowohl praktisch als auch theoretisch sehr viel Spaß macht.

World Soundscape Projekt

1971 wurde das World Soundscape Projekt begründet. Sein Ziel: Klänge ... 

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Das richtige Üben meines Instrumentes

Oder: Warum Üben so unglaublich individuell ist

Mein Übeplan (Grundschulalter) – kostenlosHerunterladen

Üben kann im Instrumentalunterricht und auch beim autodidaktischen Lernen sehr schnell zu einem kritischen Thema werden: Wie viel muss ich üben und warum, was übe ich und wie übe ich es, wie nutze ich meine Übezeit möglichst gut aus? All diese Fragen sind auch für Eltern von musizierenden Kindern von Bedeutung: Warum übt mein Kind so wenig und lohnt sich der Unterricht so ... 

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Querflötenkauf – eine Checkliste

Ausgehend von diesem Thread im Musikerboard habe ich mal versucht, eine generelle Zusammenfassung zu machen zum Thema Querflöte kaufen. Dass diese nicht perfekt und vollständig ist, erklärt sich von selbst, zumal ich auch noch nicht lange spiele und erst zwei Mal gekauft habe: Das erste ... 

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Raumakustik

Letztens bin ich mit einer Freundin Klatschspiele spielend durch die Straßen gelaufen (nein, wir wirkten dabei gar nicht kindisch). In dem Moment, an dem wir an einem fast geschlossenen Garagentor vorbei kamen, kam uns der Schall des Klatschens mit doppelter Lautstärke entgegen. Der Raum hatte den Klang verstärkt zurück geworfen.

Das, was uns da passiert ist, kann man an vielen Orten erleben. Neben leeren Lagerhallen oder Kirchen bieten auch Plätze unter Brücken Orte für Klangerfahrungen der speziellen Art. Aber für feinhörige Menschen kann jeder Raum seinen ganz speziellen Klang haben. Und das kann man ausnutzen. Wer in unterschiedlichen Räumen sein Instrument übt, kennt das Problem sicherlich auch von der mühseligen Seite: Immer klingt das Instrument anders, sich da selbst zu korrigieren und nicht vom guten Klang eines Raumes einlullen oder vom schlechten Klang eines Raumes frustrieren zu lassen, ist schwer. Aber man kann mit diesen akustischen „Problemen“ auch wunderbar spielen…

Ebenfalls vor gar nicht so langer Zeit habe ich in einem Chor ein kleines Chorkozert in einem Treppenhaus gesungen. Viele Treppenhäuser laden ja aufgrund des schönen Halls zum musizieren ein und so standen wir auf dem mittleren Treppenabsatz und waren in die Flure hinein zu hören. Eine schöne Erfahrung, die sich so ähnlich wiederholte, als ich in der örtlichen Kunsthalle, einer leeren Kirche, eine Gesangsimprovisation ausprobiert habe. Durch den extrem langen Nachhall konnte ich mit mir alleine einen Dreiklang singen. Der erste Ton musste natürlich lauter sein, da er ja länger klingen muss, aber nach einigen Versuchen stand der Dreiklang mit gleich lauten Tönen im Raum. Ebenso konnte ich in zwei verschiedene Richtungen kurz nacheinander singen und der Schall kam von zwei Orten zurück. Damit kann man wunderbar Musik machen.

Mit diesen Effekten arbeiten natürlich Raumakustiker wie Yasuhisa Toyota, der die Akustik für die Elbphilharmonie ausgetüftelt hat1. Da geht es natürlich um Millimeterarbeit, die auch viel technisches Gerät braucht. Die Akustik in besonderen Räumen zu erfahren ist aber jedem möglich, der sich darauf einlässt und kann eine sehr spannende und inspirierende Erfahrung sein. Viel Spaß, beim Ausprobieren und berichtet gerne, was ihr so an Räumen zum Klingen gebracht habt.

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1http://www.zeit.de/2016/05/elbphilharmonie-klang-akustiker-yasuhisa-toyota/komplettansicht

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Hören

Musik hat viel mit Hören zu tun, das ist allgemein bekannt. Neben dem Hören, wie es in Gehörbildung unterrichtet wird: Intervalle, Akkorde, Rhythmen und co, möchte ich hier aber insbesondere auf eine andere Art des Hörens eingehen. Bewusstes Hinhören ist eine Kunst für sich. Aber man kann es immer und überall trainieren. Und es ist äußerst wichtig, wenn man selbst Musik schaffen will. ... 

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